Tragen wir in Zukunft digitale Kleidung?

Nachhaltige Mode zum downloaden?!

Hemmungslos shoppen und trotzdem genug Platz im Kleiderschrank haben - ein Traum! Durch die Möglichkeiten von Augmented Reality könnte er bald wahr werden! Einige Designer bieten ausgewählte Kleidungsstücke ausschließlich digital an. Das bedeutet, dass die Kleidung auch nur digital getragen werden kann. Wir erklären euch, wie das funktioniert wie daraus nachhaltige Mode werden kann.

Designer-Mode in Videospielen

Digitale Kleidung existiert schon lange Jahren in Videospielen. Bei Sims oder Animal Crossing zum Beispiel gehört das gestalten der Spielfiguren zum Erlebnis dazu. In einigen Spielen könnt ihr sogar besondere Kleidungsstücke kaufen oder freischalten, wie zum Beispiel bei League of Legends. Die sogenannten "skins" werden immer ausgefallener und detaillierter. Letztes Jahr sind die Macher des Spiels eine Kooperation mit dem Luxus-Modelabel Louis Vuitton eingegangen. Der Designer Nicolas Ghesquière hat Kostüme entworfen, die nur als digitale Skins erhältlich sind! Die Looks seht ihr im Video.

Neben den Skins hat Louis Vuitton auch eine "echte" Kollektion auf den Markt gebracht. Die "LOUIS VUITTON X LEAGUE OF LEGENDS"-Kollektion wurde von League of Legends inspiriert und war nur in einer limitierte Auflage erhältlich.

Die digitale und die analoge Modewelt sind gewissermaßen miteinander verschmolzen.

Kleidung nicht mehr auf Körper zu schneidern, sondern am Computer zu entwerfen, verändert die Arbeitsabläufe der Designer enorm. Dennoch wagen immer mehr experimentierfreudige Modedesigner den Schritt ins Ungewisse.

Virtuelle Kleidung in der realen Welt

Was für Avatare in Videospielen funktioniert, kann auch für Menschen funktionieren. Im Grunde ist das, was wir bei Social Media von uns zeigen, auch nur eine Art Avatar. Ein Bild von uns selbst, das wir durch posen, kaschieren und bearbeiten nach unseren Wünschen gestalten. Mit Filtern bei Instagram und TikTok könnt ihr euer Aussehen bereits verändern. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ihr euch auch auf diese Weise umziehen könnt.

Das Start-Up "The Fabricant" aus Amsterdam hat sich bereits auf ausschließlich digital erhältliche Mode spezialisiert. Wie wär´s zum Beispiel mit diesen Sneakern?

Für die digitale Mode braucht es weder Nadel noch Faden und es werden Designs möglich, die vorher nicht denkbar waren. So wie die Sneaker die aussehen, als würden sie in Flammen stehen. Solche Effekte lassen sich nur digital umsetzen.

Digitale Mode ist nachhaltige Mode

Digitale Klamotten sind mehr als eine Spielerei, denn sie können ein großer Schritt zur nachhaltigen Mode sein.
Die Modewelt ist geprägt von Fast Fashion. Trends ändern sich ständig und viel spielt sich ohnehin nur auf Social Media ab. Manche Teile werden nur für ein bestimmtes Outfit getragen, von dem nur ein einziges Bild auf Instagram landet.
Zwei Mal dasselbe anziehen? Bloß nicht! Also müssen neue Klamotten her.

Nachhaltige Mode, die nur für Fotos entworfen, aber nie produziert wird, wäre die perfekte Lösung gegen die Klamotten-Verschwendung.

Außerdem gäbe es dann keine Fehlkäufe mehr, die nur im Schrank liegen oder weggeschmissen werden!

Digitale Kleidung ist derzeit aber noch unbezahlbar: Das erste virtuelle Kleid von The Fabricant wurde für 9.500 US-Dollar verkauft!

Ist digitale Mode die Zukunft?

Solange nur Designer ihre "digital couture" anbieten, ist die digitale Mode nicht massentauglich. Doch wenn sich diese Art der nachhaltigen Mode weiterentwickelt zu einer erschwinglichen Alternative zu normalen Klamotten , hat sie durchaus Potenzial. Aufwendige Produktionen mit umweltschädlichen Chemikalien, lange Lieferwege und Müll könnten vermieden werden.

Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass auch digitale Mode nicht klimaneutral ist und einen digitalen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Außerdem fallen womöglich Jobs weg, wenn wir Kleidung nicht mehr in Geschäften kaufen.

Eine nachhaltige Zukunft könnte so aussehen, dass ihr die Basics für euren Alltag im Schrank habt und euch die It-Pieces nur noch online zulegt.

Das wäre ein großer Schritt in Richtung nachhaltige Mode!

cp

Würdet ihr euch digitale Kleidung kaufen?
Ja, klar!
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Ne, das würde sich komisch anfühlen.
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Ich würde es gern ausprobieren.
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